Die Projektgruppe Wirtschaft, Arbeit, Green IT der Enquete-Kommission hat am 23. Januar 2012 ein öffentliches Expertengespräch zum Thema Green IT veranstaltet. Die Mitglieder haben vier Expertinnen und Experten zu den Themen Energie- und Materialeffizienz im IT-Bereich befragt. Worum geht es bei Green IT?
Laut einer Studie des Forschungsinstituts Borderstep lag der Stromverbrauch von Servern und Rechenzentren in Deutschland im Jahr 2008 bei rund 10,1 TWh – das entspricht der Leistung von vier mittelgroßen Kohlekraftwerken. Das Fraunhofer Institut schätzt den Verbrauch von Endgeräten in privaten Haushalten (zum Beispiel PC’s oder Notebooks) für das Jahr 2010 auf mehr als 35 TWh. Der Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien (kurz: IKT) verbraucht also eine erhebliche Menge an Energie. Dazu kommen noch zusätzliche Ressourcen für die Herstellung sowie die Entsorgung von Geräten und Netzen. Die Idee von Green IT ist es, diese Ressourcen zu schonen, den Energieverbrauch der IKT effizienter zu gestalten und damit einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
Kapazitäten besser nutzen
Dabei gibt es verschiedene Ansätze. Zum einen wird Green IT durch die Entwicklung neuerer und ressourcenschonender Technologien gefördert. Zum anderen können aber auch Neuerungen auf dem Hard- und Software-Markt dazu eingesetzt werden, umweltschonendere Arbeitsprozesse zu unterstützen bzw. einzurichten. Ein Beispiel dafür ist die Installation von sogenannten „virtuellen“ Rechenmaschinen auf Servern eines Rechenzentrums. Um Serverkapazitäten besser auszunutzen, werden Anwendungsprogramme, die bisher auf verschiedenen Rechnern verteilt liefen, in diesen virtuellen Maschinen gebündelt. Das erhöht die Auslastung eines Servers und führt damit zu einer effizienteren Energienutzung.
Auch in vielen Unternehmen ist Green IT mittlerweile ein Thema. Laut dem Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) sind in Deutschland rund 26,5 Millionen Computer am Arbeitsplatz im Einsatz. Um in diesem Bereich Energie und damit auch Kosten zu sparen, rüsten viele Unternehmen auf Mini-PCs oder serverbasierte Konzepte wie die sogenannte „Desktop-Virtualisierung“ um. Dabei wird die notwendige Rechenleistung der Computer in Rechenzentren bereitgestellt, die dann bei Bedarf abgerufen wird.
Geräte komplett ausschalten
Für den privaten Heimanwender gibt es ebenfalls Möglichkeiten, den Energieverbrauch der IKT zu senken und damit sowohl Kosten zu sparen als auch das Klima zu schonen. Zum einen können Verbraucher schon bei der Anschaffung auf moderne und energieeffiziente Hardwarekomponenten achten. Außerdem helfen schon kleine Maßnahmen den Stromverbrauch zu reduzieren, so zum Beispiel nicht benötigte Geräte vollständig vom Stromnetz trennen. Denn nach den Schätzungen des Fraunhofer Instituts wird über ein Viertel des IKT-Gesamtstromverbrauchs durch den Stand-By-Modus verursach
Sie wollen mitreden beim Thema Green-IT? Hier geht es zur Projektgruppe. Dort sind Sie herzlich eingeladen, sich mit Ihren Beiträgen, Anregungen und Ideen an den Arbeit der Enquete-Kommission zu beteiligen.